DER TISCH II

In der Videoanimation kommt der wahren Kern des Tisches zum Vorschein: Die obszönen Phantasien und Machtgelüste Putins. Nachdem er sich bis zum Bersten aufgeblasen hat, explodiert der Tisch und aus seinem Inneren ergießt sich ein nicht enden wollender Strom von klebriger Flüssigkeit auf die Leinwand, samt Kaskaden von Matrjoschkas, die wiederum Waffen und Munition sowie weitere Zeugnisse des blutigen Angriffskriegs entpuppen. Die Gewaltorgie geht in Slow-Motion-Passagen über, die als eine Art „ukrainisches Requiem“ zentrale Szenen aus dem Films Zabriskie Point des italienischen Regisseurs Michelangelo Antonioni variieren. Passend zum Inhalt erblickt man den Animationsfilm erst dann, wenn man in eine mit rotem Samt verkleidete Kabine steigt und sich wie in einer Peepshow eine Sichtluke öffnet.